FRANZ MON | TU | 1962 | Streifencollage. Signiert, datiert und auf der Rückseite betitelt | Ausstellung: 3-Gänge Menü Ausstellung: eine Artikulation um das Alphabet. Galerie aKonzept, Berlin 2018. Publiziert in: Die Kuenstlerfreundschaft zwischen Franz Mon und Carlfriedrich Claus. | 20,3 x 29 cm | CHF 5500.-

„Wir haben Sprache, und sie hat uns. Wir können uns nicht ohne sie denken, weil wir denkend schon mit Sprache behaftet sind (…). Eine Schriftzeile wird horizontal in mehrere Streifen zerschnitten. Diese Streifen vertauschen ihre Reihenfolge so, dass die Schriftfragmente isoliert erscheinen und Einblick geben in den Feinbau der Schrift. Zugleich ordnen sie sich über die Abstände hinweg zu einer neuen Zeichenkonfiguration. Zwar bleibt „Lesen“ die Art und Weise des Wahrnehmens, doch es wird ein gebremstes, aufgerauhtes Lesen. Zu Ergebnissen kommt es erst, wenn es sich, auf dem Fond der nie völlig verschwindenden Lesegewohnheiten, auf ungewohnte, erst zu erschließende Entzifferungswege einlässt. Dem konventionellen sitzt ein kombinatorisches Lesen auf, das die Fertigkeiten verschiedenster Herkunft nutzt.“ (Auszüge aus „Franz Mon. Text wird Bild wird Text“, 1986)